Ist bei Schimmelbefall der Priester oder der Pfarrer der richtige Ansprechpartner?

Ist Schimmelbefall ein Problem der Neuzeit?

Geschrieben von Jürgen Jörges am 27. Juli 2017

Eine grundsätzliche Frage, die wir uns stellen müssen, lautet: „Ist der Schimmelbefall in Wohnräumen ein Problem der Neuzeit?“
Führt die immer dichtere Bauweise in Verbindung mit Isolierglasscheiben und Wärmedämmung zu Schimmelbefall und sind unsere Raufasertapeten, die mit  Dispersionsfarben gestrichen sind, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt? 
Sind die Lehm- und Kalkfarben, die uns immer angeboten werden, wenn es um das Thema Schimmelvermeidung geht, die Lösung? Diese natürlichen Baustoffe verhindern den Schimmelwachstum und bescheren uns ein gesundes Leben, so heißt es zumindest.  
Wenn dem so einfach wäre, dann lasst uns aufbrechen. Zurück zu Lehm und Kalk und zugigen Häusern. Wenn dann der Wind so richtig durch die Ritzen pfeift, ist alles wieder gut.

Ein Moment an dem es sich lohnt, mal ein wenig an der Uhr zu drehen. Drehen wir die Uhr ein wenig zurück. Zurück zu einer biblischen Zeit. Im Alten Testament finden wir dann im 3. Buch Mose im Kapitel 14… 

…so soll er kommen,  dem das Haus gehört, es dem Priester ansagen und sprechen: „Es sieht mir aus, als sei Aussatz in meinem Hause.“
Da soll der Priester gebieten, dass sie das Haus ausräumen, ehe der Priester hineingeht, die Stelle zu besehen, damit nicht alles unrein werde, was im Hause ist. Danach soll der Priester hinein gehen, um das Haus zu besehen.
Wenn er nun den Ausschlag besieht und findet, dass an der Wand des Hauses grünliche und rötliche Stellen sind, die tiefer aussehen als sonst die Wand,  so soll er aus dem Hause herausgehen, an die Tür treten und es für sieben Tage verschließen.
Und wenn er am siebten Tage wiederkommt  und sieht, dass der Ausschlag weitergefressen hat an der Wand des Hauses,
So soll er die Steine ausbrechen lassen, an denen der Ausschlag ist und hinaus vor die Stadt an einen unreinen Ort werfen.
Und das Haus soll man innen ringsherum abschaben und den abgeschabten Lehm hinaus vor die Stadt an einen unreinen Ort schütten
Und andere Steine nehmen und statt jener einzusetzen und anderen Lehm nehmen und das Haus neu zu bewerfen.


Bei aktuellen Fragen zu Schimmelbefall in Wohnräumen fragen Sie bitte Ihren zuständigen Pfarrer oder Priester, denn die haben die längste Erfahrung in Sachen Schimmelbeseitigung.  

An dieser Stelle würde ich gerne eine kurze Zusammenfassung der biblischen Aussage wiedergeben. Keine dichten Gebäude, keine Raufasertapete, keine Wärmedämmung und keine Isolierglasscheiben. Dafür Wände aus Lehm mit Lehmputz und trotzdem schimmelt es. Die rötlichen Stellen könnten eine Fusarium Art gewesen sein und die grünlichen Stellen vermuten Biologen heute sind einer Penicillium Art zuzurechnen. Aber das nur nebenbei erwähnt.


Komisch, wenn wir den heutigen Aussagen Glauben schenken, dann dürften in der Bibel keinerlei Hinweise zum Thema Schimmelsanierung zu finden sein. Wenn wiederum in der Bibel ein Hinweis für Schimmelbefall und zur Schimmelbeseitigung zu finden ist, dann stimmen die heutigen Aussagen zur Schimmelbeseitigung in Bezug auf die Verwendung von Kalk und Lehm nicht oder beinhalten nicht die ganze Wahrheit.
Der Reihe nach:Trotz Lehm und ökologischer Bauweise kann Schimmel wachsen, wenn genügend Feuchtigkeit zur Verfügung steht. Es ist, wie ich bereits immer sage, eine Frage der Feuchtigkeit. Wenn genügend Feuchtigkeit zur Verfügung steht, dann schimmelt auch der Lehm oder der  Kalk.

Die kalten Wüstennächte haben auch zur damaligen Zeit die Wandflächen ausgekühlt.  Wenn jetzt noch durch Pest, Cholera oder Lepra krankheitsbedingt eine Menge an Wasserdampf ausgeschwitzt wurde und sich das Krankenlager vor der Außenwand befand, hatte der Schimmel eine ausreichende Lebensgrundlage. 
Interessant ist jedoch die empfohlene Schimmelsanierung, die uns die Alte Schrift überliefert.
Als erstes wird einmal die Verantwortlichkeit geklärt. Zuständig ist erstmal der Hausbesitzer.  Daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Wenn es um Veränderungen oder Eingriffen an Gebäuden gleich welcher Art geht, dann geht das nur mit dem Einverständnis des Eigentümers.

Die zweite Instanz, die auf den Plan gerufen wird, ist der Spezialist. Früher, im Lande Kanaan war das vielleicht der Priester, heute sollte es jedoch in meinen Augen ein Sachverständiger sein.
Safty first – Sicherheit geht vor! So steht es geschrieben. Um auszuschließen, dass sich die Sporen der Schimmelpilze im Raum ausbreiten und an anderer Stelle ablagern, wurde die Bude einfach ausgeräumt. Das ganze macht ja auch Sinn, denn die Plastikfolie zum Abdecken war ja noch nicht erfunden. Dann kommt ein Hinweis, der spannend ist. Alles, was verschimmelt ist, fliegt raus. Abschlagen und ausbrechen der befallenen Materialien. Der Bauschutt selbst kam an eine unreine Stelle vor die Stadt und ich überlege mir gerade, ob an einer solchen Stelle heute nicht die ein- oder andere Großstadt zu finden ist. 
So etwas wie eine Feinreinigung nach erfolgter Sanierung wurde ebenfalls schon erwähnt. Der Lehm des Hauses wird ringsherum abgeschabt und auch dieser Müll kommt wieder an die unreine Stelle vor die Stadt. Jetzt ist die Schimmelsanierung komplett und die Bewohner haben ihre Ruhe.

Aber…..,  was ist zu tun wenn der Schimmel wieder kommt? Auch dieses Szenario ist schließlich keine Seltenheit.  Da wurde der Schimmelpilz gerade mühevoll mit Anti-Schimmelfarbe überstrichen und nach einem dreiviertel  Jahr ist er schon wieder da. Auch zu Zeiten von Mose gab es Umstände, bei dem der Ausschlag am Haus trotz den umfangreichen Eingriffen zurückgekommen ist.
Was dann zu tun war, steht ebenfalls in der heiligen Schrift.

Wenn der Ausschlag wiederkommt und ausbricht am Hause, nachdem man die Steine ausgebrochen und das Haus neu beworfen hat, so soll der Priester hineingehen. Und wenn er sieht, dass der Ausschlag weitergefressen hat am Hause, so ist es gewiss ein fressender Aussatz am Hause, und es ist unrein.

Darum soll man das Haus abbrechen, Steine und Holz und allen Lehm am Hause, und soll es hinausbringen vor die Stadt, an einen unreinen Ort…

Diese Botschaft hat es in sich. Wenn es mit der Sanierung nicht klappt, dann wird die Immobilie einfach abgerissen und neu gebaut.

Mein Tipp:

Bevor Sie sich jetzt von einem Priester zum Abbruch Ihres Hauses überreden lassen und im Anschluss kein Dach mehr über dem Kopf haben, sollten wir mal schauen, ob es nicht auch andere Lösungswege gibt, um einen Schimmelbefall in Ihren Wohnräumen zu vermeiden.