Meine Aufgabe:
Mit geschultem Blick das Wesentliche erkennen,
um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Wissenswertes und Interessantes aus der Welt des Sachverständigen Jürgen Jörges.

Es gibt Hinweise zu technischen Ausführungen, klare Darstellungen von vorgefundenen Mängeln, sowie die persönliche Sichtweise zu bestimmten Sachverhalten.  

„Warum sollte ich mein Wissen für mich behalten, wenn viele davon profitieren können?
Viel Spaß beim Lesen“. 

Du hast eine Idee für einen Blogbeitrag oder vermisst ein bestimmtes Thema? Dann schreibe mir einfach. Gerne nehme ich deine Anregung an und kümmere mich darum.

Mauerspinne – die spinnt ja, die Spinne!

Schon mal gesehen?

Häuser mit Dreckflecken!?

Diese kleinen, schwärzlichen Flecken, die zum Teil in einer unglaublichen Vielzahl die Fassadenfläche optisch verunstalten.

Dabei ist es für einen betroffenen Hauseigentümer relativ egal, ob dieses Erscheinungsbild heute öfter anzutreffen ist als früher und ob der dafür zuständige Störenfried ein heimischer Geselle ist, oder ob er aus dem Mittelmeerraum zugewandert ist.

Ich rede von der Mauerspinne. 

  • Netze der Mauerspinne an der Fassade
  • Netz einer Mauerspinne

Dunkle runde Flecken auf rauen Außenputzen sind ein typisches Anzeichen für eingenistete Mauerspinnen. Die 1-2 mm große Mauerspinne „wohnt“ in den Vertiefungen des Oberputzes. Der unangemeldete „Untermieter“ bevorzugt die wettergeschützte Bereich an der Fassade. Daher ist die Mauerspinne oft unter Dachuntersichten oder auf Balkonen anzutreffen. Vom Wind und Schlagregen beanspruchte Fassadenflächen werden von der Mauerspinnen gemieden. Ein weiteres Kriterium für die Wahl ihrer Behausung, bzw. Stellen, an denen sich die Spinne niederlässt, ist durch ihre Versorgung begründet. Die Mauerspinne ernährt sich von Insekten. Da Insekten von Licht angezogen werden, macht sich die Spinne auf und siedelt gerne an hellen, beleuchteten Flächen in der Nähe von Lampen. Wie gesagt, siedelt sie in der Vertiefung des Putzes und webt von dort ein weißes, rundes Netz auf die Putzoberfläche. Ein weißes Netz wäre ja eigentlich kein Problem. Da aber das klebrige Spinnennetz aufgrund des vorhandenen Straßenschmutzes relativ schnell verschmutzt, entstehen unschöne "Dreckflecken" auf der Fassade.

Die Verschmutzung des Netzes hat zur Folge, dass das Netz für die Spinne unbrauchbar wird. Es verliert seine Funktion und die Spinne sucht sich eine neue Stelle an der Putzoberfläche der Fassade. Dort webt sie einfach ein neues Netz. 

Wenn ich jetzt noch erwähne, dass die Mauerspinne Eier legt und sich die Jungtiere mit Spinnfäden und Wind über große Entfernungen ausbreiten können - dann: Willkommen bei der Invasion der Spinnen.

  • Die Mauerspinne im Einsatz
  • Die Mauerspinne - schön ist anders

Noch ein paar Anmerkungen:

Der Mauerspinne ist es völlig egal, ob der Putz ungestrichen oder gestrichen ist. Auch die Wahl der Fassadenbeschichtung (Acrylat, Dispersion, Siliconharz oder Silikat) hat keinerlei Auswirkung auf die Mauerspinne. Fassadenflächen mit einem Wärmedämmverbundsystem werden seltener befallen. Der Grund liegt hier wahrscheinlich an der Oberflächentemperatur der Fassade. Sie ist für die Spinne zu kalt. Auch Insektizide bieten keine Möglichkeit, das Problem zu beseitigen. Sie müssten in einer so hohen Konzentration eingesetzt werden, dass sie auch eine Gefahr für Bienen und andere Insekten darstellen würden.

Mein Tipp: 

Gering besiedelte Flächen können, sofern sie zugänglich sind, einfach abgekehrt werden. Des Weiteren ist zu empfehlen, die Fassadenflächen mit einem Hochdruckreiniger abzuwaschen. So werden die Spinnennetze, die Spinneneier und auch die Mauerspinne selbst abgewaschen und vertrieben. 

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