Schimmel mit Top-Platzierung

Geschrieben von Jürgen Jörges am 14. Oktober 2019

Was mache ich eigentlich als Sachverständiger, wenn es gerade mal keinen Schaden oder Schimmelbefall zu beurteilen gibt? 

Erstmals fand in Wiesbaden des Silent Speaker Battle statt. Aus aller Welt – genauer gesagt aus 14 Nationen - sind die Speaker nach Wiesbaden gekommen, um bei diesem besonderen Event gegeneinander anzutreten und sich in einem harten Kampf zu stellen. 

Das hört sich doch spannend an, habe ich mir gedacht und mich gleich angemeldet

Silent – was? Der Silent Speaker Battle ist ein neues Speaker-Event, das von Top-Redner, Coach und Autor Hermann Scherer entwickelt wurde. In Anlehnung an Silent Partys, bei denen mehrere DJs zeitgleich verschiedene Musikstile auflegen und die Gäste per Kopfhörer ihren Lieblings-DJ auswählen und zu der Musik tanzen, standen in Wiesbaden zeitgleich jeweils vier Speaker auf der Bühne. Während sie parallel ihren auf drei Minuten komprimierten Vortrag hielten, konnten die Zuhörer jeweils nur einen von ihnen hören. Denn das Publikum hatte Kopfhörer aufgesetzt und konnte sich per Knopfdruck für den Kanal mit ihrem favorisierten Redner entscheiden. Rot, blau, gelb oder grün leuchteten entsprechend der Kopfhörer auf und tauchten den Saal in ein stimmungsvolles Licht.

Die Teilnahme an dem Silent Speaker Battle ist eine echte Härteprüfung und verlangt den Teilnehmern Nerven wie Drahtseile ab. Denn die Zuhörer konzentrieren sich nicht allein auf einen, sondern gleich auf vier Speaker auf der Bühne. Nur anhand der Farbe, in der die Kopfhörer aufleuchten, können die Redner von der Bühne aus sehen, wer ihrem Vortrag gerade folgt und wer nicht. Erschwerend für die Teilnehmer kommt hinzu, dass sie zeitgleich gegen drei weitere Speaker ansprechen müssen – die Bedingungen sind also alles andere als leicht.

Mit meinem Lieblingsthema “Schimmelpilze in Wohnräumen” bin ich also bei diesem Battle angetreten. Dass ich auf einer Bühne einen Vortrag zu meinen Themen halten kann, ist für mich nichts Neues. Das Gefühl zu viert auf einer Bühne zu stehen und jeder performt dabei seinen eigenen Vortrag, kannte ich bislang noch nicht. Es war einfach nur der Horror.

Die Herausforderung besteht darin, die Konzentration auf deinen eigenen Vortrag nicht zu verlieren. Egal, was gerade rechts oder links von dir erzählt wird. Einfach ausblenden, was die anderen sagen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Denn es gibt da diese Kleinigkeit der farbigen Kopfhörer der Zuschauer. Als Redner stehst du auf der Bühne und siehst, ob dir dein Publikum zuhört oder auch nicht. In diesem Moment macht dein Gehirn bzw. dein Unterbewusstsein mit dir was es will. Jetzt heißt es wirklich mentale Stärke zu beweisen und das Unterbewusstsein auszublenden. Gib alles!

Auch wenn so eine Runde im Battle nur  3 Minuten dauert. Es sind, für eine solche Situation, Ewigkeiten.

Mit dem Thema Schimmel bei einem Redner Slam bis in die Endrunde gekommen zu sein, macht mich stolz, auch wenn es zum Schluss nicht für eine Auszeichnung gereicht hat.

Mein Fazit – Alle Teilnehmer schlugen sich im Battle wie echte Profis und diese Grenzerfahrung hat auch einfach Spaß gemacht. Da geht noch was.

Jetzt möchte ich im Januar beim nächsten Speaker-Slam in München an den Start gehen. Der Speaker Slam hat sich in der Redner Szene bereits einen Namen gemacht. Mehrfach fand er schon statt, darunter in New York und Hamburg. In München hole ich mir dann meine Auszeichnung für ein schimmliges Thema. …man kann ja mal darüber reden!