Was muss ich bei der Entfernung von Schimmel beachten?

Eine gute Frage, über die es sich lohnt einmal nachzudenken.
Grundlegend und als erstes sollte immer die Ursache für den Schimmelbefall ermittelt und beseitigt werden, denn nur wenn auch die Ursache beseitigt ist, kann auch der Schimmelbefall dauerhaft verbannt werden.

Geschrieben von Jürgen Jörges am 04.12.2017

Bei der weiteren Beurteilung der Dringlichkeit bezüglich der einzuleitenden Maßnahmen ist zu berücksichtigen, wie groß der Schimmelbefall ist. Kleinere Flächen können durchaus selbst beseitigt werden, sofern keine chronischen Atemwegserkrankungen, Immunschwächen oder Allergien auf Schimmelpilze vorliegen. Natürlich sind bei den vorgenannten Arbeiten  die entsprechenden Schutzmaßnahmen einzuhalten.

Ab einer Fläche von 0,5 m² gehört eine Sanierung jedoch in die Hände von Profis.

Mit einer der wichtigsten Punkte bei einer Sanierung ist das staubarme Arbeiten. Es soll dabei verhindert werden, dass sich die Schimmelsporen zusammen mit dem Hausstaub in der Raumluft verteilen und ausbreiten. In einem solchen Fall spricht man dann auf Fachchinesisch von einer „Sekundärkontamination“ und so etwas möchte ja niemand haben. Demnach sollte bei einer Schimmelsanierung so staubfrei wie möglich gearbeitet werden. Zum Einsatz kommen Sauger und Abluftanlagen, die einen entsprechenden Filter gegen die mikrokleinen Schimmelsporen besitzen.

Leider ist dies nicht immer der Fall und es kommt zu mancher Katastrophe.

  • Nach der Demontage der Sauna wird die Katastrophe sichtbar.
    So war das nicht geplant.
    - versteckter Schimmelbefall -
  • Vollkommen unbemerkt hat sich der unbeliebte Gast ausgebreitet.

In einem Kellerraum hat sich, versteckt hinter der Sauna, ein großer und massiver Schimmelbefall gebildet. Unerkannt konnte er ohne Einschränkung wachsen und gedeihen.  
Bei Umbauarbeiten wurde die Sauna demontiert und der Schrecken war entsprechend groß. Hier muss gehandelt werden und zwar schnell. Leider hat sich der Besitzer der Immobilie für eine falsche Reihenfolge entschieden. Als erstes hat er eine Trocknungsfirma beauftragt, denn dass der Schimmelbefall mit Feuchtigkeit zu tun hat, war ihm schon bewusst. Der Ruf nach einem Sachverständigen erfolgte nicht so schnell, leider.
Bei meiner Besichtigung sah ich folgendes Bild. Im Kellerraum ist im Bereich der demontierten Sauna ein großflächiger Schimmelpilz, der in den unterschiedlichsten Farben leuchtet, erkennbar. An der Oberfläche des Putzes hat sich der Schimmel rasenbildend ausgebreitet. Es macht den Eindruck, dass man die Sporen als Staub auf der Oberfläche mit dem bloßen Auge erkennen kann.
Dass sich hier Schimmelpilzsporen in der Luft verteilen bedarf keiner Luftkeimmessung. Schon gar nicht mehr, wenn man sieht, dass die Trocknungsfirma mit drei Ventilatoren und einem Luftentfeuchter alles dafür tut, dass sich die Schimmelsporen gleichmäßig im ganzen Haus verteilen.

Durch die Luftströmung der Ventilatoren werden die Schimmelsporen mit dem Hausstaub aufgewirbelt und zur Sightseeing-Tour durch die restlichen Räume aufgefordert.

  • Schimmelsporen wie Staub auf der Wandfläche
  • In allen Farben leuchten die Sporen
  • Ein großflächiger Befall
  • Die Gebläse verteilen die Sporen im gesamten Haus
  • Auch der Kondensattrockner sorgt für reichlich Luftverwirbelung.

Nicht jeder, der ein weißes Pferd streicheln kann, hat Ahnung von Schimmel und der Speziallist mit den Trocknungsgeräten weiß zwar, wo der Schalter ist, um die Geräte anzuschalten, mehr Ahnung und Fachkompetenz besitzt er jedoch nicht. Der Versuch schnell etwas gegen den Schimmelbefall zu tun hat dazu geführt, dass jetzt das ganze Haus belastet ist. So war das sicherlich nicht gedacht.
Aber wie heißt es doch so schön, „…kann man so machen, dann ist es halt kacke!“