Qualität ist keine Frage des Zufalls

Sind namhafte Industriepartner gut für den Endverbraucher?

 

Für den Maler ist es wichtig, einen guten und starken Industriepartner an seiner Seite zu haben.

Mit einem guten Material-Partner sind die Sorgen um die Qualität der verwendeten Werkstoffe eigentlich überflüssig. Jeder verwendete Werkstoff, der in einer Farbe, Putz- oder Spachtelmasse zum Einsatz kommt, wird kontrolliert und überprüft. Die Rezepturen sind auf die gewünschten Eigenschaften abgestellt und genau zusammengestellt. Es wird getestet, geprüft und überprüft, um jegliche Fehlerquellen abzustellen, damit am Ende ein mangelfreies und optimales Produkt entsteht.

 

Reine Materialfehler sind für Schäden daher eher selten auf der Baustelle bzw. am Objekt verantwortlich. Ein gutes und sicheres Gefühl für den Verarbeiter und auch für den Endkunden.

Das gute Gefühl für den Endverbraucher schwindet aber recht schnell, wenn es zu einem Schaden kommt und die Industrie als Ratgeber dazu gerufen wird. Schnell sind oberflächlich formulierte Schreiben verfasst, die mit dem eigentlichen Problem nichts zu tun haben. Für mich sind das reine Gefälligkeitsschreiben, die nur einen Grund haben. Der Malerbetrieb soll auch in Zukunft weiter Produkte kaufen. Es scheint fast so, dass hier getreu dem  Motto verfahren wird, je größer der Umsatz, desto schneller wird ein hilfreiches Schreiben erstellt.

 

Für den Endkunden, dem Immobilienbesitzer sieht es dann erst mal ganz schön düster aus. Wenn der ausführende Malerbetrieb gleich zwei Vertreter der Industrie mitbringt, dann hat das auch eine gewisse Aussage. Entweder lässt sich der Kunde jetzt mit den allgemeinen Formulierungen abwimmeln oder muss selbst aktiv werden und sich fachliche Unterstützung suchen.

Was seitens der Industrie alles hingenommen und geduldet wird, erlebe ich in meinem täglichen Alltag als Sachverständiger.  Wärmedämmverbundsysteme, die nicht der bauaufsichtlichen Zulassung entsprechen, weil ein wilder Materialmix verbaut wurde, sind auf dem Schreiben der Industrie in Ordnung. Risse aufgrund von mangelhafter Stoßausbildungen und Verklebungen nicht schlimm und wenn die auszuführende Schichtdicke der Beschichtung noch nicht mal im Ansatz erreicht wird, um vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen, sind die entstandenen Feuchtigkeitsschäden durch höhere Fügung entstanden.

Achtung: Kein Hersteller oder Industriepartner toleriert oder akzeptiert solche Fehler. Sie werden einfach nicht beim Namen genannt oder als klare Fehlerquelle herausgearbeitet. Klar, man möchte seinen „Kunden“ den Maler nicht in die Pfanne hauen und so erlebe ich es immer wieder, dass technische Berater das Problem zwar klar erkennen, es aber nicht aussprechen wollen.

Das erinnert mich ein wenig an die drei Affen - nichts sehen, nichts hören und nichts sagen. Sie stehen in unserer westlichen Welt für eine mangelnde Zivilcourage oder eine bedingungslose Loyalität, letzteres sicherlich nicht gegenüber dem Endkunden.

Mein Tipp:
Verlassen sie sich bei Schäden nicht auf die Aussage der Industrie. Sie mag sicherlich nicht falsch sein, aber selten ist darin die volle Wahrheit enthalten. Ein unabhängiger Sachverständiger an Ihrer Seite, kann durchaus eine hilfreiche Unterstützung sein und plötzlich hat der Schaden eine völlig andere  Ursache.