Meine Aufgabe:
Mit geschultem Blick das Wesentliche erkennen,
um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Wissenswertes und Interessantes aus der Welt des Sachverständigen Jürgen Jörges.

Es gibt Hinweise zu technischen Ausführungen, klare Darstellungen von vorgefundenen Mängeln, sowie die persönliche Sichtweise zu bestimmten Sachverhalten.  

„Warum sollte ich mein Wissen für mich behalten, wenn viele davon profitieren können?
Viel Spaß beim Lesen“. 

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Schadhafte Sockelflächen bei WDVS

Mit einer der häufigsten Schäden bei einem Wärmedämmverbundsystem liegt im Sockelbereich. Die Ursache für das entstehende Schadensbild ist einwirkende Feuchtigkeit, die durch den erdberührten Bereich oder durch Spritzwasser an die Sockelfläche geführt wird.

  • Abgeplatzte Farb- und Putzschicht
  • Im Sockelbereich-eingedrungene Feuchtigkeit

Der Sockel gehört zu den Gebäudeteilen, die besondere Beachtung verdienen. In der Realität wird diese besondere Beachtung unterschlagen oder einfach nur vergessen. Dies führt dann unweigerlich zum Feuchteschaden. In den meisten Fällen sind Ausblühungen, Farb- und Putzabplatzungen die Folge. 

  • Feuchteschaden im Spritzwasserbereich
  • Deutlich ist die eingedrungene Feuchtigkeit sichtbar

Das große Übel bzw. der Grund für dieses Schadensbild liegt in einer unzureichenden Planung, Koordination der einzelnen Gewerke und der Ausführung  im Bereich der Schnittstelle Fassadensockelputz und Außenanlage. Um es etwas unkomplizierter auszudrücken - die erforderliche Putzabdichtung wird nicht ausgeführt. Eindringende Feuchtigkeit kann im Armierungsmörtel aufgrund der Kapillarfähigkeit nach oben steigen und der entstehende Dampfdruck führt dann zu den bekannten Schadensbildern. Das Problem ist, dass eine kleine flexible Abdichtungsschicht nicht ausgeführt wird und es so zu einem Schaden kommt. Das Schadensbild und auch das Problem sind bekannt und es gibt auch entsprechende Merkblätter und Richtlinien zur Ausführung dieser Schnittstelle. Auf der Baustelle entzieht sich nur jeder der Verantwortung – Pech für den Kunden!
Ganz klar zu erwähnen ist, dass bereits bei der Planung dieser Feuchtigkeitsschutz der Sockelfläche mit einzubeziehen ist. Er stellt eine besondere Leistung dar und muss auch dementsprechend gesondert vergütet werden. Leider ist diese Position selten in einer Ausschreibung vorhanden. Der ausführende Handwerker sollte aufgrund seiner Sachkenntnis einen Hinweis darauf geben, dass sein erstelltes Gewerk,  der Sockelputz auf dem WDVS, Schaden nimmt, wenn der erforderliche Feuchteschutz nicht aufgebracht wird.  Letztendlich gibt es ja auch noch den Gartenbauer, der ebenfalls eine Hinweispflicht besitzt. Auch er muss prüfen, ob im Anschluss zum Sockel eine Abdichtung bzw. der Feuchteschutz für den Sockelputz vorhanden ist. 

  • Eingedrungene Feuchtigkeit im Sockelbereich
  • Ein Feuchteschutz muss auch im Bereich der Treppe erfolgen

Das große Problem ist,

dass der Architekt beim Verfüllen der Erde meist nicht mehr am Objekt ist, sein Auftrag ist bereits beendet. Der Maler, der das Wärmedämmverbundsystem angebracht hat, besitzt keinerlei Kenntnis darüber, an welcher Stelle später die Geländeoberkante liegt und der Gartenbauer hat einfach keine Ahnung, was und wie eine Wärmedämmung im Sockelanschluss auszubilden ist.

Wie bereits erwähnt, die fehlende Dichtschlämme ist als Ursache für die eindringende Feuchtigkeit anzusehen. Sie sollte bis 5 cm über Geländeoberkante geführt werden. Bei angrenzenden, dichten Bodenbelägen, wie z.B. Pflastersteine oder Asphalt ist es zu empfehlen den Feuchteschutz im kompletten Spritzwasserbereich aufzutragen.

Mein Tipp:

Lassen Sie das neu erstellte Wärmedämmverbundsystem von einem Fachmann prüfen. So können Fehler aufgedeckt werden, bevor sie zu einem Problem werden.

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